Wenn man ein Bauvorhaben plant, stolpert man irgendwann online über den Begriff „Baugrundgutachten“ oder „Bodengutachten“. Doch was genau ist das? Bereits seit vielen Jahrhunderten untersuchen die Menschen den Boden nach geeigneten Standorten für ihre Bauten. Dafür wurden früher Metallstäbe mit einem großen Hammer in den Boden geschlagen. Daraus schlossen die Menschen, wie geeignet der Boden für das Bauvorhaben ist.
Doch was sind die Kosten für ein Baugrundgutachten, welche Untersuchungen werden durchgeführt und warum brauche ich es überhaupt? Auf alle wichtigen Fragen gibt es im nachfolgenden Text eine Antwort.
Wann eine Baugrunduntersuchung beauftragen?
Bereits vor der Unterzeichnung des Kaufvertrages für ein Grundstück ist es sinnvoll, eine Baugrunduntersuchung durchführen zu lassen. Man kann nämlich bereits durch solch ein Baugrundgutachten die Kosten für das restliche Bauvorhaben ziemlich genau festlegen. Spätestens jedoch während der Planungsphase benötigt der Statiker meistens folgende Daten:
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- Wie hoch ist der Wasserstand und wird eine Wasserhaltung benötigt?
- Kaufe ich mir gerade ein Altlastengrundstück und muss der Bodenaushub teuer entsorgt werden?
- Welche anstehenden Böden trifft man an, müssen diese noch verdichtet werden oder benötigt man Bodenaustausch?
- Wird ein Verbau erforderlich sein und was ist zu beachten?
- Kann ich das Regenwasser vor Ort versickern oder muss es in den Kanal eingeleitet werden?
- Wie ist die Tragfähigkeit der anzutreffenden Böden?
- Grundwasserwärmenutzung möglich?
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Falls sich auf dem Grundstück früher ein Öltank im Boden befand oder es ein Industriestandort ist, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass man Altlasten in Form von Chemikalien oder Diesel im Boden findet. Wenn es sich jedoch um ein unbebautes Grundstück in einem Ballungsgebiet handelt, kann es eine wiederverfüllte Kiesgrube sein oder es können Kampfmittel auf dem Gelände gefunden werden. Falls solche Dinge erst während des Aushubs entdeckt werden, hat man meistens Stillstandskosten und Sonderpreise für beispielsweise die Entsorgung von belasteten Böden zu zahlen.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Versickerungsfähigkeit des Bodens. Es wird fast immer gefordert, dass aufgefangenes Regenwasser wieder zur Natur zurückgeführt wird, um möglichst wenig in den Kreislauf der Natur einzugreifen. Deswegen wird häufig das Einleiten in den Kanal nur dann gestattet, wenn das Versickern auf der Fläche nicht möglich ist, was jedoch durch Siebanalysen des Bodens aus verschiedenen Tiefen nachgewiesen und im Bodengutachten beschrieben werden muss.
Wie man sieht, hilft ein Baugrundgutachten dabei, die Kosten vorher besser kalkulieren zu können. Natürlich kann man mit ein paar Untersuchungen nicht alle Anomalien des Bodens finden. Jedoch erhält man alle wichtigen Kennwerte, die der Statiker und Architekt für die weitere Planung benötigen.
Aber auch nach dem Erwerb des Grundstücks und während der Planungsphase ist eine Baugrunduntersuchung immer noch sinnvoll.
Wie hoch sich die Kosten für ein Baugrundgutachten?
Die Kosten für ein Baugrundgutachten hängen von vielen Faktoren ab.
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- Wie groß ist die zu untersuchende Fläche?
- Was soll gebaut werden?
- Wird mit Keller oder Tiefgarage gebaut?
- Was liegt in der unmittelbaren Umgebung zur Baufläche?
- Ist ein Pumpversuch für die Planung einer Grundwasserwärmenutzung notwendig?
- Befindet sich auf dem Gelände eine Altlast und müssen die Proben in einem Labor untersucht werden?
- Handelt es sich um befestigte Flächen oder eine grüne Wiese?
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Wie man sieht kann man schwer ein faires und genaues Angebot abgeben, ohne vorher einige Informationen zum geplanten Neubau und über das Grundstück zu haben. Bei Pauschalangeboten von anderen Baugrundgutachtern werden häufig höhere Preise angesetzt, um eventuelle Mehrarbeit einkalkuliert zu haben. Bei uns wird lediglich das abgerechnet, was auch wirklich gearbeitet wurde.
Falls Sie also Fragen zu dem Baugrundgutachten und den damit verbundenen Kosten haben, schreiben Sie uns gerne eine E-Mail und teilen Sie uns stichpunktartig Ihr Bauvorhaben mit.
Welche Untersuchungsmethoden werden angewandt?
Im Gelände: Um den Boden bestmöglich untersuchen zu können, werden im Gelände zwei verschiedene Verfahren angewandt:
Schwere Rammkernsondierung: Bei einer Schweren Rammsondierung wird ein metallisches Gestänge mit einer genau definierten Spitze in den Boden gerammt. Hierfür fällt ein Gewicht mit 50 Kilogramm aus einer vorgeschriebenen Höhe auf das Gestänge. Hierbei wird die Anzahl der Schläge notiert, die zum Eindringen von je 10 cm benötigt werden. Aus den Werten lässt sich die Tragfähigkeit der Böden ermitteln.
Kernsondierung: Bei der Methode wird ein hohles Gestänge mit Hilfe eines Stemmhammers in den Boden getrieben und anschließend wieder gezogen, um Bodenproben entnehmen zu können. Deswegen muss man nach jeden neu gewonnen 1-1,5 m das Gestänge wieder aus den Boden ziehen und die Schappe frei machen.
Asphalt-/Betonbohrungen: Falls sich ein benötigter Untersuchungspunkt auf befestigten Gelände befindet, muss vor der Schweren Rammsondierung oder der Kernsondierung erst der Asphalt oder der Beton durchgebohrt werden
Im Anschluss wird dann auch noch in allen Bohrlöchern der Wasserstand mit Hilfe eines Lichtlots gemessen.
Im Labor: Die gewonnen Bodenproben werden danach noch in unserem bodenmechanischen Labor auf den Wassergehalt, den kf-Wert und die Konsistenz untersucht.
Siebanalyse: Dafür müssen die Bodenproben zuerst gewogen, getrocknet und anschließend gesiebt werden. Die unterschiedlichen Korngrößen werden wiederum alle getrocknet und zu guter Letzt gewogen. Aus der Verteilung errechnet ein Computerprogramm anschließend die benötigten Werte aus.
Fließ-/Ausrollgrenze: Bei tonigen Boden wird jedoch statt der Siebanalyse die Fließ-/Ausrollgrenze bestimmt. Dadurch lässt sich auch bei feinkörnigen Böden die Konsistenz und die Plastizität bestimmen.
Wo haben wir schon Baugrunduntersuchungen durchgeführt?
Während meinem Studium habe ich für das Ingenieurbüro BGU Baugrundgutachten durchgeführt, die mich bis nach Kempten, Stuttgart, Landshut und nach Rosenheim brachten. Inzwischen habe ich bereits selbst überall in und um München Baugrundgutachten erstellt und Feldarbeiten durchgeführt. Es besteht weiterhin eine enge Zusammenarbeit mit meinem ehemaligen Chef und Mitgründer von BGU, Thomas Müller-Saulewicz.
Seit der Gründung meines Unternehmens wurden beispielsweise Projekte in Form von Pumpversuchen, Haufwerksbeprobungen und Baugrundgutachten in Freising, Erding, Pfaffenhofen, Kranzberg, Landshut, Hallbergmoos, Erding, Aufkirchen, Kranzberg, Fürholzen, Bachau, Unterhaching, Lindau, Eching, Ebersberg , Zolling, Moosburg, Mintraching, Freising und vielen weiteren Orten bearbeitet.